Startseite » Arthritis » Empfehlungen zur Behandlung von Psoriasis-Arthritis

    Empfehlungen zur Behandlung von Psoriasis-Arthritis

    Psoriasis-Arthritis ist eine chronische entzündliche Arthritis, die mit Psoriasis, einer Hautkrankheit, verbunden ist. Symptome einer Gelenkentzündung und Psoriasis treten jedoch häufig nicht gleichzeitig auf. Bei den meisten Patienten mit Psoriasis-Arthritis treten Symptome einer Psoriasis vor den Symptomen einer Arthritis auf. In etwa 15 Prozent der Fälle treten jedoch Symptome einer Arthritis auf, bevor Psoriasis auftritt. Bei weiteren 15 Prozent der Patienten wird gleichzeitig mit der Psoriasis eine Psoriasis-Arthritis diagnostiziert.
    Es gibt fünf Arten von Psoriasis-Arthritis: symmetrische, asymmetrische, distale interphalangeale, Spondylitis und Arthritis mutilans. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist wichtig, um das Risiko einer dauerhaften Gelenkschädigung zu verringern. Die Behandlung ist auf die Bekämpfung von Entzündungen ausgerichtet und muss in Bezug auf Gelenk- und Hautaspekte der Erkrankung angegangen werden.
    Eine Task Force der EULAR (Europäische Liga gegen Rheuma) führte eine umfassende systematische Überprüfung der wissenschaftlichen Literatur durch, um die pharmakologische Behandlung von Psoriasis-Arthritis zu bewerten. Ursprünglich veröffentlichte EULAR Empfehlungen im Jahr 2012. Bis 2015 war jedoch aufgrund neuer Erkenntnisse und der Verfügbarkeit neuer Medikamente bereits eine Aktualisierung erforderlich. Im Jahr 2012 gab es zwei Kategorien von DMARDs (krankheitsmodifizierende Antirheumatika): konventionelle synthetische DMARDs (abgekürzt csDMARDs), darunter Methotrexat, Arava (Leflunomid), Azulfidin (Sulfasalazin) und biologische DMARDs (abgekürzt bDMARDs). Bis 2015 umfasste das Update eine dritte Kategorie von DMARDs, die als gezielte synthetische DMARDs (abgekürzt tsDMARDs) bezeichnet werden und PDE (Phosphodiesterasehemmer) und JAK-Hemmer (z. B. Xeljanz [Tofacitinib]) umfassen. Die aktualisierten Leitlinien von EULAR enthalten 10 Empfehlungen und 5 übergeordnete Grundsätze für die Behandlung von Psoriasis-Arthritis.

    Die übergreifenden Prinzipien

    • Psoriasis-Arthritis ist eine heterogene (d. H. Aus verschiedenen Aspekten bestehende) und möglicherweise schwere Erkrankung, die eine multidisziplinäre Behandlung erfordern kann.
    • Die Behandlung von Psoriasis-Arthritis sollte auf die bestmögliche Versorgung abzielen und auf einer gemeinsamen Entscheidung zwischen Patient und Rheumatologe beruhen, wobei Wirksamkeit, Sicherheit und Behandlungskosten zu berücksichtigen sind.
    • Rheumatologen sind die Spezialisten, die sich in erster Linie um die muskuloskelettalen Aspekte der Psoriasis-Arthritis kümmern sollten. Bei Vorhandensein einer Hautbeteiligung sollten ein Rheumatologe und ein Dermatologe bei der Diagnose und dem Krankheitsmanagement zusammenarbeiten.
    • Das Hauptziel der Behandlung von Psoriasis-Arthritis ist die Maximierung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, die durch die Kontrolle der Symptome, die Verhinderung von strukturellen Schäden sowie die Aufrechterhaltung der normalen Funktion und der sozialen Teilhabe erreicht wird. Die Reduzierung von Entzündungen ist wichtig, um die Ziele zu erreichen.
    • Die Behandlung des Patienten mit Psoriasis-Arthritis muss extraartikuläre Manifestationen (d. H. Andere als Gelenke), das metabolische Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere komorbide Zustände berücksichtigen.

      Empfehlungen

      Die Behandlung von Psoriasis-Arthritis sollte auf eine Remission oder eine minimale bis niedrige Krankheitsaktivität abzielen, die durch regelmäßige Überwachung und erforderliche Anpassung der Therapie erreicht wird.
      • NSAIDs (nichtsteroidale Antiphlogistika) können zur Linderung von Anzeichen und Symptomen des Bewegungsapparates eingesetzt werden.
      • Bei Patienten mit peripherer Arthritis, insbesondere bei Patienten mit vielen geschwollenen Gelenken, sollten Gelenkschäden mit Entzündung, erhöhter Sedimentationsrate und CRP und / oder Manifestationen außerhalb des Gelenks frühzeitig in Betracht gezogen werden, wobei Methotrexat bei Patienten mit Hautbeteiligung bevorzugt wird. 
      • Lokale Injektionen von Kortikosteroiden sollten als begleitende (d. H. Zusätzliche) Therapie betrachtet werden. Systemische Kortikosteroide mit der niedrigsten wirksamen Dosis können mit Vorsicht angewendet werden.
      • Bei Patienten mit peripherer Arthritis, die auf mindestens eine csDMARD nicht ausreichend ansprechen, sollte die Behandlung mit einer bDMARD eingeleitet werden. Der bDMARD ist typischerweise ein TNF-Blocker.
      • Bei Patienten mit peripherer Arthritis, die auf mindestens einen csDMARD nicht ausreichend ansprechen und keinen TNF-Blocker verwenden können, kommen bDMARDs in Betracht, die auf IL12 / 23 (z. B. Stelara [Ustekinumab]) oder IL17 (z. B. Secukinumab) abzielen.
      • Bei Patienten mit peripherer Arthritis, die auf mindestens eine csDMARD nicht ausreichend ansprechen und keine bDMARD verwenden können, kann eine tsDMARD in Betracht gezogen werden.
      • Bei Patienten mit aktiver Enthesitis und / oder Daktylitis (Schwellung einer ganzen Ziffer), die auf NSAR oder lokale Kortikosteroid-Injektionen nicht ausreichend ansprechen, sollte eine bDMARD in Betracht gezogen werden. In der Regel wird zuerst ein TNF-Blocker ausprobiert.
      • Bei Patienten mit aktiver Axialerkrankung, die auf NSAR nicht ausreichend ansprechen, sollte eine bDMARD in Betracht gezogen werden. In der Regel wird zuerst ein TNF-Blocker ausprobiert.
      • Bei Patienten, die nicht auf eine bDMARD ansprechen, sollte ein Wechsel zu einer anderen bDMARD in Betracht gezogen werden. Das Umschalten zwischen verschiedenen TNF-Blockern kann als angemessen angesehen werden. TNF-Blocker umfassen: Enbrel (Etanercept), Remicade (Infliximab), Humira (Adalimumab), Simponi (Golimumab) und Cimzia (Certolizumab Pegol)..