Was ist das Unbewusste?
In Freuds psychoanalytischer Persönlichkeitstheorie ist das Unbewusste ein Reservoir von Gefühlen, Gedanken, Trieben und Erinnerungen, die außerhalb unseres Bewusstseins liegen. Die meisten Inhalte des Unbewussten sind inakzeptabel oder unangenehm, wie z. B. Gefühle von Schmerz, Angst oder Konflikt. Laut Freud beeinflusst das Unbewusste weiterhin unser Verhalten und Erleben, obwohl wir uns dieser zugrunde liegenden Einflüsse nicht bewusst sind.
Das Unbewusste: Unter der Oberfläche des Bewusstseins
Wenn man an das Unbewusste denkt, kann es hilfreich sein, den Geist mit einem Eisberg zu vergleichen. Alles über dem Wasser repräsentiert bewusstes Bewusstsein, während alles unter dem Wasser das Unbewusste repräsentiert.
Überlegen Sie, wie ein Eisberg aussehen würde, wenn Sie ihn vollständig sehen könnten. Tatsächlich ist nur ein kleiner Teil des Eisbergs über dem Wasser sichtbar. Was Sie von der Oberfläche nicht sehen können, ist die enorme Menge an Eis, die den größten Teil des Eisbergs ausmacht, der tief unter Wasser liegt.
Die Dinge, die unser Bewusstsein repräsentieren, sind einfach "die Spitze des Eisbergs". Der Rest der Informationen, die sich außerhalb des Bewusstseins befinden, liegt unter der Oberfläche. Obwohl diese Informationen möglicherweise nicht bewusst zugänglich sind, haben sie dennoch Einfluss auf das aktuelle Verhalten.
Freud glaubte, dass viele unserer Gefühle, Wünsche und Emotionen unterdrückt oder aus dem Bewusstsein gehalten werden. Warum? Weil sie einfach zu bedrohlich waren, schlug er vor. Freud glaubte, dass sich diese verborgenen Wünsche und Wünsche manchmal durch Träume und Versprecher bemerkbar machen (auch "Freudsche Versprecher" genannt).
Freud glaubte, dass all unsere grundlegenden Instinkte und Triebe auch im Unbewussten enthalten waren. Die Instinkte von Leben und Tod wurden zum Beispiel im Unbewussten gefunden. Die Lebensinstinkte, manchmal auch als sexuelle Instinkte bezeichnet, sind diejenigen, die mit dem Überleben zusammenhängen. Die Todestriebe beinhalten solche Dinge wie Gedanken an Aggression, Trauma und Gefahr.
Solche Triebe werden aus dem Bewusstsein verbannt, weil unser Bewusstsein sie oft als inakzeptabel oder irrational ansieht. Um diesen Drang aus dem Bewusstsein zu halten, schlug Freud vor, dass die Menschen häufig eine Reihe verschiedener Abwehrmechanismen einsetzen, um zu verhindern, dass sie zu Bewusstsein kommen.
Wie werden unbewusste Informationen ins Bewusstsein gebracht??
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Informationen aus dem Unbewussten nach Freud ins Bewusstsein gerückt werden können.
Freie Assoziation: Freud glaubte auch, dass er diese unbewussten Gefühle durch die Verwendung einer Technik, die als freie Assoziation bezeichnet wird, ins Bewusstsein rücken könne. Er bat die Patienten, sich zu entspannen und zu sagen, was ihnen in den Sinn kam, ohne zu überlegen, wie trivial, irrelevant oder peinlich es sein könnte. Durch die Verfolgung dieser Gedankenströme glaubte Freud, den Inhalt des Unbewussten aufdecken zu können, in dem unterdrückte Wünsche und schmerzhafte Kindheitserinnerungen existierten.
Traumdeutung: Freud schlug auch vor, dass Träume ein anderer Weg zum Unbewussten seien. Während Informationen aus dem Unbewussten manchmal in Träumen auftauchen, glaubte er, dass sie oft in einer verkleideten Form vorliegen. Bei der Traumdeutung wird häufig der buchstäbliche Inhalt eines Traums (der so genannte manifeste Inhalt) untersucht, um die verborgene, unbewusste Bedeutung des Traums (den latenten Inhalt) aufzudecken. Freud glaubte auch, dass Träume eine Form der Wunscherfüllung seien. Weil sich diese unbewussten Triebe nicht im Wachleben ausdrücken ließen, glaubte er, dass sie sich in Träumen niederschlagen.
Kritikpunkte
Die bloße Vorstellung von der Existenz des Unbewussten war nicht unumstritten. Eine Reihe von Forschern haben die Vorstellung kritisiert und bestreiten, dass es überhaupt ein Unbewusstes gibt.
In jüngerer Zeit haben sich Forscher auf dem Gebiet der kognitiven Psychologie auf automatische und implizite Funktionen konzentriert, um Dinge zu beschreiben, die zuvor dem Unbewussten zugeschrieben wurden. Nach diesem Ansatz gibt es viele kognitive Funktionen, die außerhalb unseres Bewusstseins stattfinden. Diese Forschung unterstützt möglicherweise nicht Freuds Konzeptualisierung des Unbewussten, bietet jedoch Hinweise darauf, dass Dinge, die uns nicht bewusst sind, immer noch Einfluss auf unser Verhalten haben können.
Im Gegensatz zu frühen psychoanalytischen Ansätzen zum Unbewussten wird die Forschung auf dem Gebiet der kognitiven Psychologie durch wissenschaftliche Untersuchungen und empirische Daten vorangetrieben, die die Existenz dieser automatischen kognitiven Prozesse stützen.
Ein Wort von Verywell
Während Sigmund Freud das Konzept des Unbewussten nicht erfunden hat, hat er es so populär gemacht, dass es weitgehend mit seinen psychoanalytischen Theorien zusammenhängt. Der Begriff des Unbewussten spielt in der modernen Psychologie weiterhin eine Rolle, da die Forscher zu verstehen suchen, wie der Geist außerhalb des Bewusstseins arbeitet.
Bargh, JA & Morsella, E. Das Unbewusste. Perspect Psychol Sci. 2008; 3 (1): 73 & ndash; 79. doi:: 10.1111 / j.1745-6916.2008.00064.x