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    Wie eine Escharotomie schwere Verletzungen behandelt

    Eine Escharotomie (auch Fasziotomie genannt) ist ein chirurgischer Eingriff, der durchgeführt wird, um eine größere Durchblutung eines Körperteils zu ermöglichen.

    Warum wird es durchgeführt?

    Eine schwere Verletzung, z. B. eine Verbrennung, kann dazu führen, dass das Gewebe so stark anschwillt, dass das Blut nicht mehr leicht an der Verletzung vorbeiströmt. Die Haut wirkt wie ein enger Verband und verhindert, dass die Stelle der Verletzung größer wird, wodurch die Blutgefäße, die Muskeln und das Gewebe darunter komprimiert werden. Dieses Problem wird oft als Kompartiment-Syndrom bezeichnet.  
    Beispielsweise erleidet ein Patient bei der Arbeit eine schwere Quetschverletzung, die den Arm zusammendrückt, die Knochen im Unterarm bricht und Gewebeschäden verursacht. Die Schwellung, die sich aus der Verletzung ergibt, nimmt zu und schließlich schwillt das Gewebe so stark an, dass sich die Haut am Arm straff anfühlt. Wenn die Schwellung anhält, kann das Blut nicht leicht durch den Arm fließen und die Hand beginnt, nach Sauerstoff zu hungern. Die Haut und das darunter liegende Gewebe wirken im Wesentlichen wie ein Tourniquet, so dass kein Blut fließen kann.
    Wenn sich ein Kompartiment-Syndrom entwickelt, muss die Behandlung in die Haut und das darunter liegende Gewebe schneiden, damit diese sich ausbreiten und den Druck im Arm abbauen können. Diese Einschnitte werden oft spiralförmig um das Glied gewickelt, wodurch sich die Einschnitte öffnen können.

    Nach der Operation

    Im Gegensatz zu einem typischen chirurgischen Schnitt werden diese Schnitte nicht genäht oder geheftet. Der Prozess funktioniert, da sich die Schnitte öffnen und der Arm in diesem Beispiel mehr Raum zum Quellen hat, ohne dass der Blutfluss in die Hand verloren geht.
    Es ist normal, die Gewebe und Strukturen unter den offenen Schnitten sehen zu können. Bei jeder offenen Wunde besteht ein Infektionsrisiko, daher kann der Bereich mit sterilen Verbänden bedeckt sein und es werden intravenöse Antibiotika verabreicht.
    Wenn die Schwellung nachlässt, beginnen sich die chirurgischen Schnitte zu schließen, und wenn die Ränder der Schnitte nah genug sind, kehrt der Patient in den OP zurück, um die Wunden schließen zu lassen.