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    So funktioniert die Negative Photo Illusion

    Haben Sie gedacht, dass Sie eine Dunkelkammer benötigen, um ein Negativfoto in ein Vollfarbenbild zu verwandeln? In dieser lustigen optischen Täuschung können Sie sehen, wie Ihr visuelles System und Ihr Gehirn tatsächlich in der Lage sind, aus einem Negativfoto kurz ein Farbbild zu erstellen.

    Wie man die Illusion durchführt

    1. Starren Sie etwa 30 Sekunden bis eine Minute lang auf die Punkte in der Mitte des Gesichts der Frau.
    2. Dann richten Sie Ihre Augen sofort auf die Mitte x des weißen Bildes auf der rechten Seite.
    3. Mehrmals schnell blinken.

    Was siehst du? Wenn Sie die Anweisungen korrekt befolgt haben, sollten Sie ein Bild einer Frau in Farbe sehen. Wenn Sie den Effekt nicht richtig sehen können, versuchen Sie, das Negativbild etwas länger anzustarren oder den Abstand zu Ihrem Computermonitor anzupassen.

    Erklärungen

    Wie funktioniert diese faszinierende visuelle Illusion??

    Was Sie erleben, wird als negatives Nachbild bezeichnet. Dies geschieht, wenn die Photorezeptoren, vor allem die Zapfenzellen, in Ihren Augen überreizt und müde werden und ihre Empfindlichkeit verlieren. Im normalen Alltag merkt man das nicht, weil winzige Bewegungen der Augen verhindern, dass die Kegelzellen im Augenhintergrund überreizt werden.

    Wenn Sie jedoch ein großes Bild betrachten, reichen die winzigen Bewegungen in Ihren Augen nicht aus, um eine Überstimulation zu reduzieren. Als Ergebnis erleben Sie ein sogenanntes negatives Nachbild. Wenn Sie Ihre Augen auf die weiße Seite des Bildes richten, senden die überstimulierten Zellen weiterhin nur ein schwaches Signal aus, sodass die betroffenen Farben stumm bleiben. Die umgebenden Fotorezeptoren sind jedoch noch frisch und senden daher starke Signale aus, die den gleichen Effekt haben, als würden wir die entgegengesetzten Farben betrachten. Das Gehirn interpretiert diese Signale dann als die entgegengesetzten Farben und erstellt aus einem Negativfoto im Wesentlichen ein Vollfarbenbild.

    Gemäß der Prozess-Theorie des Farbsehens des Gegners wird unsere Farbwahrnehmung durch zwei entgegengesetzte Systeme gesteuert: ein Magenta-Grün-System und ein Blau-Gelb-System. Zum Beispiel wirkt die Farbe Rot der Farbe Grün entgegen, sodass Sie, wenn Sie zu lange auf ein Magenta-Bild starren, ein grünes Nachbild sehen. Die Magenta-Farbe ermüdet die Magenta-Fotorezeptoren, so dass sie ein schwächeres Signal erzeugen. Da die Gegenfarbe von Magenta grün ist, interpretieren wir das Nachbild als grün.